• Welche Bauteile, wo sinnvoll einsetzen?

    Alles was im Signalpfad liegt - etwas höherwertiger? Guter Kondensator, Luftspule.

    Wie sieht es in Sperr und Saugkreisen aus -

    Eisenkern, Elko etc?

    Luftspulen sind ja recht teuer. Für den Bassbereich reichen Eisenkernspulen?

    Wann und wo welche Drahtstärke?

    Gibt es da eine Popometerformel für?

  • Im HT:

    im Signalweg nehme ich häufig schlichte Folienkondensatoren: Jantzen Cross Caps:

    Jantzen Cross Cap
    Jantzen Cross Cap 0,10uF MKP Kondensator gefertigt mit einer Toleranz von +/- 5% und einer Spannungsfestigkeit von 400V. Die Cross Cap Baureihe besticht durch…
    quint-store.com

    im TT:

    hier wähle ich aus Kostengründen generell Elkos und als Spulen 1,00 mm I-Kernspulen mit Kupferdraht. Die theoretische Verzerrungszunahme der Kernspulen, von der unser Elektriker "im Haus" berichtete, ist auch in diesem Artikel von Mundorf zu finden:

    https://www.mundorf.com/audio/de/info/informationen/Spulenkern/

    Ich höre wahrscheinlich keinen Unterschied :)

    Natürlich verliert man 1-2 Dezibel durch den etwas dünneren Draht. Hier muss man dann abwägen (mit Simulation z.B.).

    Wenn ich die "Kaimana" bauen würde, was ich sehr gern täte, wählte ich Luftspulen, für die LYC auch, für meine LaGarage werden es definitiv Kernspulen.

    ZU den Sperr- und Saugkreisen bin ich auf die Meinung der Profis gespannt. Ich würde aber Kernspulen wählen, da es nur Korrekturglieder sind, die nicht im Signalweg liegen (steht auch so im Mundorf-Artikel).

    Weiter so, Kläuschen :)

  • Grundsätzlich sehe ich das ähnlich. In einem Tiefpass wähle ich inzwischen auch Kernspulen mit 1mm Draht und dann am liebsten die I-Kern Variante, weil diese nicht so schnell zu Sättigung neigen wie die H-Kern Typen. Das sollte bei 95% aller Lautsprecher passen. Bei kleineren Dingern, wie 3-4 Zoll BB oder TMT, habe ich auch keinerlei Problem damit, die 0,7mm Spulen zu verwenden. Bei richtigen Kalibern, wie z. B. Mona Kea oder Power HiFi Kisten mit PA Chassis, bei denen auch mal richtig Leistung verbraten wird, nehme ich mindestens 1,4mm Kernspulen, oder auch Luftspulen, was vom benötigten Innenwiderstand abhängig ist. Zuweilen ist es bei manchen Schaltungen hilfreich, wenn die Spule etwas mehr Widerstand mitbringt, damit die Impedanz nicht unnötig tief abkackt. Letztlich ist aber auch der Preis zu berücksichtigen, denn Luftspulen sind sehr teuer geworden. Wenn aber Chassis für einen 2-Weger wie die Kaimana schon in Richtung 1K Euro gehen, machen 20 Euro mehr bei einer Spule auch nichts aus.

    Bei Kondensatoren sehe ich das ähnlich. Bei einer Kiste mit einem 15 Euro HT setze ich auch mal Elkos davor. Warum auch nicht? Ok, die Toleranzen sind i. a. R. etwas höher. Was spricht aber dageben, bei dem geringen Preis jeweils einen Elko mehr zu bestellen, und im Lautsprecher die jeweils ähnlichsten zu verbauen? Klanglich ist das jedenfalls kein Thema.

    Bei Saug- und Sperrkreisen benutze ich grundsätzlich die preiswertesten Spulen, jedoch sollte man auch bei einer Power Kiste nicht unbedingt eine Spule mit 0,5mm Draht verwenden. Diese Einschränkung bezieht sich aber eher auf die Betriebssicherheit. Der Spulenwiderstand spielt keine Rolle, da die Intensität der Wirkung über den meist notwendigen physischen Widerstand eingestellt wird. Nur selten passt es ohne einen solchen.

  • Was generell bei den Spulen wichtig ist, bei der Simulation in Vituixcad praxisnahe Werte zu verwenden. Darauf hatte ich anfangs auch nicht immer geachtet und nicht selten musste die Schaltung dann noch einmal komplett angepasst werden.


    Ansonsten hat Alex schon alles Wichtige gesagt.

    Bei Elkos, vor allem gebrauchten Modellen, sollte man auch nachmessen. Ich hatte z.B. erst letzte Woche den Fall, dass ein 33µF Elko glatt von Visaton tatsächlich 42µF hatte. So etwas kann einem die ganze Weiche zerschießen und die Fehlersuche ist dann sehr schwer.

    Mit Folienkondensatoren ist man da in der Regel auf der sicheren Seite. Vor einiger Zeit habe ich mal größere Mengen bei Pollin bestellt und nachgemessen. Leider gibts die größeren Werte nicht mehr, aber Diese waren z.B. auch dabei.

    Von mehr als 100 Stück lagen alle innerhalb der angegebenen 10% Toleranz, 98% davon sogar im Bereich unter 5% Abweichung.

    Bei dem Preis kann man dann auch mehrere parellel schalten und so genau passende Werte bilden.

    Viele Grüße,
    Oli

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