Bring das Messobjekt mal auf 10-15cm mehr Höhe. Dadurch könnte die Senke in den ohnehin durch das Fenster unscharfen Bereich etwas tieffrequenter rutschen.
Beiträge von donhighend
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Du machst das schon richtig. Es baut total auf, sowas "mal eben so" in wenigen Minuten zu simulieren. Wichtig ist, dabei die Unzulänglichkeiten zu erkennen und zu verstehen. Alles weitere kommt über Erfahrung. Also, weitermachen... 😀
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Grundsätzlich sehe ich das ähnlich. In einem Tiefpass wähle ich inzwischen auch Kernspulen mit 1mm Draht und dann am liebsten die I-Kern Variante, weil diese nicht so schnell zu Sättigung neigen wie die H-Kern Typen. Das sollte bei 95% aller Lautsprecher passen. Bei kleineren Dingern, wie 3-4 Zoll BB oder TMT, habe ich auch keinerlei Problem damit, die 0,7mm Spulen zu verwenden. Bei richtigen Kalibern, wie z. B. Mona Kea oder Power HiFi Kisten mit PA Chassis, bei denen auch mal richtig Leistung verbraten wird, nehme ich mindestens 1,4mm Kernspulen, oder auch Luftspulen, was vom benötigten Innenwiderstand abhängig ist. Zuweilen ist es bei manchen Schaltungen hilfreich, wenn die Spule etwas mehr Widerstand mitbringt, damit die Impedanz nicht unnötig tief abkackt. Letztlich ist aber auch der Preis zu berücksichtigen, denn Luftspulen sind sehr teuer geworden. Wenn aber Chassis für einen 2-Weger wie die Kaimana schon in Richtung 1K Euro gehen, machen 20 Euro mehr bei einer Spule auch nichts aus.
Bei Kondensatoren sehe ich das ähnlich. Bei einer Kiste mit einem 15 Euro HT setze ich auch mal Elkos davor. Warum auch nicht? Ok, die Toleranzen sind i. a. R. etwas höher. Was spricht aber dageben, bei dem geringen Preis jeweils einen Elko mehr zu bestellen, und im Lautsprecher die jeweils ähnlichsten zu verbauen? Klanglich ist das jedenfalls kein Thema.
Bei Saug- und Sperrkreisen benutze ich grundsätzlich die preiswertesten Spulen, jedoch sollte man auch bei einer Power Kiste nicht unbedingt eine Spule mit 0,5mm Draht verwenden. Diese Einschränkung bezieht sich aber eher auf die Betriebssicherheit. Der Spulenwiderstand spielt keine Rolle, da die Intensität der Wirkung über den meist notwendigen physischen Widerstand eingestellt wird. Nur selten passt es ohne einen solchen.
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Ich bin auch grad im flow
Nee Tobi, mit dem Phasenfehler ist das nix...
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Nee Tobi, im Bereich 500Hz - 1kHz ist es zu laut. Die Resozacke ist immer noch nicht stark genug unterdrückt. Schau dir bitte die Flanke nochmal bei meiner Beschaltung an.
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Natürlich schlägt die Resonanz des MT da voll durch. Die musst du unbedingt entschärfen und lieber noch etwas tiefer trennen, damit du der Schnittpunkt der Kurven bei der Trennfrequenz unterhalb der unterdrückten Resonanz liegen. So ist gewährleistet, dass versteckte Störfaktoren sich nicht negativ bemerkbar machen. Ansonsten könnte es z. B. sein, dass sich zwar ein glatter FG einstellt, aber das Auschwingverhalten und/oder der Klirr in diesem Bereich nicht ordentlich sind. Das heißt bei deinem Beispiel, trennen bei spätestens 4kHz, was hier aber gegeben ist. Und ja, das kann interagieren, so wie du vermutest.
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Ja, da gehe ich mit Rouven. Da ist definitiv was in der Weiche faul...
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Ich sage mal ganz klar das zweite. Aber bei beiden ist die Senke im Grundtonbereich etwas kräftiger als bei meiner Simu.
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Aaaaalso, jetzt habe ich mir die Simu mal genauer angesehen. Die gefällt mir sehr sehr gut, und toll ist, dass sie bei vergleichbarem Ergebnis zu einem sehr ähnlichen Ergebnis führt, das meine Simu zeigt. Ob der Sauger im TT wirklich komplett entfallen kann, müssen Nahfeldmessungen zeigen. Wie man in der Simu sieht, bekommt der FG des TT einen Buckel im Bereich 100Hz. Da es sich hier um den "auf ungefähr" gefügten Bereich handelt, kann der Sauger in der Praxis dennoch nötig sein. Rouven hat aber nicht ganz Unrecht, was die abfallende Flanke des oberen TMT angeht. Deswegen habe ich mich daran auch nochmal versucht, und erstaunlicherweise ist es ohne den zuvor von mir angemahnten Widerstand in Reihe zu dem kleinen Kondensator über der Spule besser bei der Impedanz. Die ist zwar ohnehin recht niedrig, aber in der Praxis misst man durch Übergangswiderstände meist 0,5 Ohm mehr als die Simu zeigt.
So habe ich in der Tat einen Kondensator über die Spule gelegt, die kleine Spule nach dem Kondensator aber dennoch belassen. Ggfs. führt die Wechselwirkung beider Bauteile dazu, dass die Impedanz durch den kleinen Kondensator nicht abkackt. Die übrigen Werte habe ich leicht angepasst, so dass sich der beste Kompromiss zwischen Achsen- und EnergieFG einstellt.
Chapeau, deine Schaltung gefällt mir grundsätzlich besser als meine alte von vor etwa 2 Wochen, da sie bei vergleichbarem Ergebnis weniger aufwändig ist. Das würde ich so mal aufbauen.
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Spule mit Kondensator brücken ist sehr mit Vorsicht zu genießen. Das zieht die Impedanz im Hochtonbereich runter, oft erst oberhalb von 20kHz. Das kann bis zum Kurzschluss führen. Wenn, dann bitte den Kondensator um einen Reihenwiderstand von mindestens 4,7 Ohm ergänzen.
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Die zweite Simu geht schon in eine sehr brauchbare Richtung...
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Das liegt auch zu einem gewissen Teil daran, dass kein Nahfeld angefügt ist. Da diese Tatsache mir auch das Leben ein wenig schwer gemacht hat, habe ich das für meine Simu angefügt.
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Deiner neuen Messungen habe ich mich mal angenommen und ein Merging mit dem Ergebnis des Enclosure Tools aus VituixCAD vorgenommen. Natürlich ist das nie so genau wie mit einer Nahfeldmessung, aber ich habe mich bemüht, das im Rahmen der Möglichkeiten so gut wie möglich herbeizufummeln.
Meine Vorgehensweise war wie folgt:
- Import der Messung des technisch identischen SB16PFC25-8 von dibirama in Boxsim. Dimensionierung der Gehäusedaten der Rado.
- Erstellen einer Nahfeld Kurve der TT über das Enclosure Tool von VituixCAD.
- Erstellen einer Diffraction Kurve für die Einbausituation der beiden TT über das Diffraction Tool von VituixCAD.
- Merging der erstellten Nahfeld Kurve mit deinen Fernfeldmessungen unter Berücksichtigung der zuvor erstellten Diffraction Kurve.
- Import der erstellten Mergings in Vituixcad.
- Vergleich des Pegels dieser Kurven mit dem in Boxsim mit der dibirama Messung angezeigten Pegels im Nah- und Fernfeld.
- Korrektur des Pegels deiner Messungen um +2dB um den in Boxsim angezeigten Pegel zu erhalten.
- Simulation einer Weichenschaltung.
Hier zunächst der FG des unbeschalteten TMT, den Boxsim im Gehäuse der Rado prognostiziert. Das Verhalten im Nahfeld ist aus den TSP des Chassis generiert:
Dieses Verhalten mit dem VituixCAD Merger nachgestellt und im Pegel um 2dB angehoben schaut so aus. Die grüße Kurve zeigt das unbeschaltete Chassis wie in Boxsim. Die schwarze Kurve ziegt die beschaltete Variante.
Das Merging entspricht in etwa dem Verhalten, das Boxsim zeigt. Eine genauere Übereinstimmung bekommt man das leider nicht hin.
Hier nun meine Idee zur Beschaltung. Man könnte noch ein wenig tiefer abstimmen.
Wie man sieht, geht die Impedanz im Hochtonbereich stark in die Knie. Leider lässt der Kennschalldruck des HT keine großen Möglichkeiten, da dieser im Vergleich zu dem, was die beiden im MT-Bereich parallel laufenden TT mitbringen, gerade eben mithalten kann. Deine HT Messung habe ich natürlich auch um 2dB angehoben, damit die Verhältnisse zueinander stimmen. Ggfs. kann man die beiden TMT mit höheren Spulenwiderständen noch ein dB stehlen, so dass der Impedanzverlauf obenrum durch einen Vorwiderstand vor dem Hochpass nicht ganz so tief sinkt.
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Deswegen misst und simuliert man einen 4 Öhmer i. a. R. mit 2V...
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Und? Kommst du weiter?
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Hm, ich finde das extrem störend und lästig. Mergen kann man in ARTA übrigens auch. Das wirst du aber wissen... 😉
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Hier noch ein Vergleich. Diego hat auch den kleineren SB13 gemessen, den ich in der Poormans verwendet habe. Leider kann ich dieses Gehäuse im Diffraction Tool nicht nachstellen, sondern nur ungefähr annähern.
Wie du siehst, sind die Pegel sehr eng beieinander...
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Das kann ich dir erklären. Deine Messungen zeigen zuviel Pegel. Leider ist es bei REW nach meinem Kenntnisstand so, dass man auch bei 2-kanaligen Aufbau nicht am Lautstärkesteller des Verstärkers drehen darf, weil sich dann auch der angezeigte Pegel in REW verändert. Um das zu visualisieren habe ich die Messung des Chassis von Dibirama genommen und mit dem Diffraction Tool von VituixCAD virtuell in dein Gehäuse gesteckt. Zum Vergleich habe ich damit und mit deiner Messung folgendes GIF gebastelt.
Deine Messung (braune Kurve) zeigt 6-7dB mehr Pegel an als die von Diego (blaue Kurve).
Das ist einer der Gründe, warum ich mit ARTA messe. Hat man das einmal im Pegel kalibriert, kann man mit einem beliebigen Pegel messen. Es wird immer auf den korrekten Pegel umgerechnet. Egal, ob man zwischendurch den Lautstärkesteller am Amp betätigt.
Doof ist, dass man an solche im Pegel unkorrekten Messungen nicht ohne weiteres ein aus TSP generiertes Nahfeld anfügen kann, weil aus den TSP auch der korrekte Pegel errechnet wird. Klar, das kann man hinfummeln, aber toll ist das nicht. Bei ARTA kann man sogar über ein Drop Down Menü den Messpegel um bis zu 20dB reduzieren. Das schont die Ohren, wenn man z. B. einen PA-Treiber mit 110dB Kennschalldruck misst und dessen Pegel während der Messung um 20dB absennkt. Angezeigt werden bei korrekter 2-kanaliger Messung dennoch 110dB.
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Ich habe aber auch Respekt vor Klaus, dass er sich so frank & frei an eine solche Herausforderung wagt. So ein 2,5-Weger erscheint mir nicht ohne…
Den habe ich auch. Ich bin aber so, wie ich bin. Solche Dinge rede ich nicht schön, sondern sage offen wie die Sachlage ist. Gesülze hilft da nicht und bringt niemanden voran. Wir kennen uns ja persönlich, und ich denke, dass unverblümte Offenheit sinnvoll ist. Wer freiwillig aus Flugzeugen springt kann das ab...
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Das ist jetzt keine Simu, die ich final bezeichnen würde, auch nicht mit 100%igen Messungen. Zwischen 2 und 5kHz ist insgesamt noch ein wenig zuviel Dampf drin. Das ist teilweise auch der fehlenden Schallführung beim HT geschuldet. Das könnte man also noch optimieren. Ich wollte einfach auf visuellem Wege eine Richtung vorgeben.