Erster Lautsprecher nach 30 Jahren

  • Eine Qualitätskontrolle gibt es auf jeden Fall bei Chassis dieser Güteklasse. Da die Dinger aber eine echte Weltreise hinter sich haben und mehrmals verschickt werden, bis sie beim Endkunden ankommen, schadet eine Überprüfung sicher nicht.
    Ich hatte neulich ein Chassis, das z.B. so aussah:

    Und wegen unzureichender Verpackung kam ein TMT bei uns schon mal mit abgerissenem Magnet an.

    Die Dinger machen also einiges mit.


    REW ist genauso tauglich wie Arta oder Clio, auch wenn wir im DAU REW kaum verwenden. Die Software ist nicht so entscheidend, wichtig ist ein gutes, kalibriertes Mikro und saubere, zweikanalige Messungen. Mikros von Eton kenne ich persönlich nicht, ob das also tauglich ist, kann ich nicht sagen.

    Man kann die Frequenzgänge aus den Datenblättern tracen um damit zu simulieren:

    Datenblätter mit VituixCad einlesen und Frequenzgänge abspeichern
    Das kostenlose VituixCad kann neben vielen anderen Dingen auch Frequenzgänge und Impedanzdaten aus Hersteller-Datenblättern einlesen und abspeichern. Diese…
    www.gazza-diy-audio.de

    Dabei muss dann aber der Einfluss des Gehäuses simuliert werden, weil der in diesen Messungen natürlich nicht drin steckt und damit wird das Ganze dann nicht mehr sehr genau. Vor allem dann, wenn man darin wenig Übung hat. Es ist ein gutes Mittel, um die Machbarkeit einer Idee zu prüfen, aber um eine Box wirklich zu Ende zu entwickeln, kommt man um Messungen im Gehäuse nicht herum.


    Wenn du dann mal Messungen aller drei Chassis gemacht hast, werden diese in Vituixcad importiert. Anschließend kann jedes einzelne Chassis mit einer Weiche ausgestattet werden und man sieht in den Grafiken sofort die Auswirkungen der einzelnen Bauteile auf den Frequenzgang.

    Wie die Weichen dann aussehen sollen und wo getrennt wird, ist dann die Kunst des Entwicklers. Jemand wie Alex, der sehr viel Erfahrung und Wissen auf diesem Gebiet hat, bastelt innerhalb von wenigen Minuten eine Weiche, die schon sehr gut funktionieren würde und auf deren Grundlage man dann noch Feinheiten optimieren kann.

    Als Anfänger sollte man dafür natürlich erheblich mehr Zeit einplanen. Da kann es auch nach Wochen noch nicht optimal aussehen, wenn man nicht auf die passende Beschaltung kommt. Das ist ganz normal, weil es unzählige Varianten und Möglichkeiten gibt und auch unterschiedliche Ansätze zu ähnlich guten Ergebnissen führen können. Aber da kommt dann eben auch unsere Hilfe mit ins Spiel.

    Viele Grüße,
    Oli

  • Super, besten Dank. Ich werde mich jetzt erstmal in den einzelnen Bereichen weiter schlau machen.

    Esrtmal heisst es Chassisbesorgen diese messen und dann an den Test- bzw Rohgehäusebau.

    Ist da die richtige Dämmung eigentlich auch schon wichtig? Ich denke mal ja.

    BTW: ARTA wird nicht mehr vertrieben. Download klappt, aber einen Lizenzcode gibt es nicht mehr...

    In der nächsten Woche geht's weiter!

    Allen ein schönes Wochenende!

    Einmal editiert, zuletzt von ChristophG (2. November 2024 um 00:02)

  • Eigentlich ist es nur das Volumen, welches stimmen muss. Wie beim zweiten Bild dargestellt kann es dir allerdings durchaus passieren, dass du dir mit der L-Form ne weitere Kammer baust und diese dann durchaus wie ein weiterer Resonator wirken kann. Warum lässt du die beiden TMT nicht auf ein gemeinsames Volumen spielen?

  • Eigentlich ist es nur das Volumen, welches stimmen muss. Wie beim zweiten Bild dargestellt kann es dir allerdings durchaus passieren, dass du dir mit der L-Form ne weitere Kammer baust und diese dann durchaus wie ein weiterer Resonator wirken kann. Warum lässt du die beiden TMT nicht auf ein gemeinsames Volumen spielen?

    Ich bin da der Meinung bin Oliver gefolgt. Die TMT sollen sich ja nicht gegenseitig beeinflussen können. Auch wenn die Auswirkungen relativ gering sein könnte.

  • Zwei getrennte Volumina verhalten dich in Bezug auf stehende Wellen deutlich besser, da die kritische Frequenz sich verdoppelt. Somit ist sie mit Dämpfungsmaterial deutlich einfacher zu eliminieren. Ein eventueller IHA erübrigt sich dann...

  • Das hatte ich noch ganz vergessen zu erwähnen Alex, hast du natürlich vollkommen Recht.

    Wie oben schon mal erwähnt, wird auch der Verlustfaktor des Gehäuses immer höher, je größer ein Volumen ist. Da sind zwei kleine Gehäuse ebenfalls besser und kitzeln noch einen Hauch mehr Tiefgang heraus. Sieht man z.B. ganz gut, wenn man die Simulationen übereinander legt.


    Ok, ist wirklich nicht viel, aber eben doch ein Punkt.


    Ich würde den Teiler innen schräg einbauen, in etwa so:

    Ist jetzt nicht Maßstabsgetreu, aber hauptsache man erkennt, was ich meine.

    Viele Grüße,
    Oli

  • Moin zusammen.

    Mal eine kurze Frage zum HT:

    Hat jemand Erfahrung mit dem Bändchenhochtöner GRS RT2.0-8? Hat vielleicht jemand eine Idee zu und meinem Bauvorhaben und dem AM22?

    Bin nur dich Zufall darauf gestoßen... Und eigentlich wollte ich auch nichts aus CN...

    Wenn. Icht, ist nicht tragisch. Mein Favorit ist eh der AM22.

  • GRS ist eigentlich eine "Billigmarke", ich hatte vor einiger Zeit mal ein paar TMT bei mir, die sich grottenschlecht gemessen haben.

    Mittlerweile gibts wohl auch ein paar brauchbare Chassis und das Bändchen hier kommt zu 99,9% von Fountek, womit sie durchaus interessant sind.

    ABER: Das dürfte ein Neo X 2.0 sein und der ist nicht unter 3kHz einsetztbar. Außerdem messen sich die X-Modelle von Fountek auch deutlich schlechter als die CD Varianten, mit denen wir die Audeca und Countach gemacht haben.

    Übrigens kostet der HT beim großen Bruder von Soundimports, Parts-Express in den USA, nur einen Bruchteil:

    GRS RT2.0-8 Hi-Res Neo Ribbon Tweeter 8 Ohm
    GRS RT2.0-8 Hi-Res Neo Ribbon Tweeter 8 OhmGRS RT2.0-8 Hi-Res Neo Ribbon Tweeter 8 OhmHi-Res. High-Value.GRS has released a line of premium "Hi-Res" ribbon…
    www.parts-express.com

    Allein schon das krumme Schutzgitter würde mich nicht dazu veranlassen, dafür mehr als 100€ zu bezahlen.

    Hier mal der Fountek X2.0 im Vergleich:

    Irgendwo hab ich dazu auch Messungen aus der Hobby Hifi, kann ich dir später mal raussuchen.

    Viele Grüße,
    Oli

  • Grundsätzlich bin ich bei Oli, was die Einsetzbarkeit des Fountek Bändchens angeht. Das Teil sollte man unter 3kHz wegen erhöhter Klirrwerte nicht einsetzen. Das ist bei vielen Bändchen konstruktionsbedingt so. Was ich/man Fountek aber nicht nachsagen kann, ist schlechte Qualität.


    Wie wir alle wissen, kopieren die fleissigen Chinesen gern. Da gibt's z. B. beim schnellen Ali auch mal "originale" Scan Speak Chassis zu einem tollen Preis. Da zweifelt man recht schnell. Der findige Chinese kopiert sich aber auch gerne selbst, und genau da zweifelt kaum jemand. Da fallen in wahrscheinlich 2000 Hinterhof-Betrieben 2000 technisch unterschiedliche, aber optisch sehr ähnliche Produkte von den Bändern. Auf das genannte Bändchen von GRS dürfte das auch zutreffen...

    Die Farbintensität und die weißen Verschraubungsöffnungen habe ich beim GRS Bändchen ein wenig angeglichen, damit der Blick auf die wesentlichen Details nicht verzerrt wird. Die Gitter unterscheiden sich stark, und auch die Schrauben wirken zumindest anders.

  • Eher nein.
    Man könnte z.B. über den Neo CD 2.0 nachdenken:

    Fountek NeoCD2.0 Schwarz Bändchenhochtöner kaufen
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    www.soundimports.eu

    Der wäre groß genug, um auch bei einer tiefen Trennung zu funktionieren.

    Seine Größe ist aber auch ein Nachteil, denn dadurch werden die Chassisabstände größer, was zu schlechterem vertikalem Abstrahlverhalten führt.

    Ich sehe da keinen Vorteil gegenüber dem AM22.

    Viele Grüße,
    Oli

  • Hab eben auch mal die Tests rausgekramt, der X2.0 ist sogar erst ab 4kHz einsetzbar, wenn auch eine gewisse Pegelfestigkeit gegeben sein soll. Und auch dann geht nicht allzu viel.
    Das macht die GRS-Kopie sicher nicht besser, daher eher Finger weg davon.

    Viele Grüße,
    Oli

  • Sorry für die vielen Fragen...

    Ich bin mir beim hat HT immer noch nicht zu 100% sicher, dass ob der Set optimale Amt für den Lautsprecher ist.

    Was haltet ihr von Dayton Audio AMTHR-4 im Vergleich zu den von mir favorisieren Harwood AM22? Der Dayton hat vielleicht einen besseren Frequenzgang...

  • Solche Angaben in den Datenblättern sind immer mit Vorsicht zu genießen. Den Dayton bei 1,8kHz einzusetzen wäre schon sehr mutig.

    Schaut man sich mal die Messung aus dem Datenblatt und Messungen des AM22 im Vergleich an, sieht man schon deren Ähnlichkeit:

    Noch deutlicher wird es, wenn man beide Messungen in ein vergleichbares Format bringt:


    Beim Test in der K&T sieht man auch, dass der Klirr unter 2kHz sehr steil ansteigt, hier sollte der AMT also nicht betrieben werden und ein klein wenig Sicherheitsabstand ist auch nicht verkehrt. Ab 2,5kHz aufwärts ist das aber ein richtig guter Hochtöner und auch unter den AMTs mit einer der Besten am Markt.

    Vergleichbar wäre z.B. der Mundorf U80W1.1:

    https://www.hifisound.de/out/media/pdf.php?r=FgCdnVNmtgwhcwzVozzMFCb1OSdroQ%2FLmXbkTsNA%2B6HtyHABtNMWzr69elzGVOJXf7bZsmS9MvAMnQYWW0eEag%3D%3D.pdf

    Ähnlich tief einsetzbar, nicht ganz so laut, nicht ganz so glatter Frequenzgang und mehr als doppelt so teuer...

    Viele Grüße,
    Oli

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