Trivle - Monacor SP100/8 und HT 22/8

  • Hallo liebe Selbstbaufreunde!

    Nun endlich will ich auch einmal anfangen Projekte von mir hier in diesem Forum zu teilen. Den Start macht da sicherlich das unspektakulärste von allen, denn es handelt sich um ein reines Sonntags-Langeweile-Spaß-Projekt der besten Sorte. An und für sich fing es damit an, dass nach langem Warten endlich mein Bosch GNH 18V-50 M Akku Nagler geliefert wurde. Nun wollte ich diesen natürlich ausprobieren. Und da in der Werkstatt noch etwas MDF rumlag, aber nicht viel Zeit, sollte es was kleines werden. Sechs Bretter und fertig. Somit entstand nach kurzem simulieren in AJHorn ein knapp 5,5 Liter [definition='2','0']BR[/definition] Gehäuse für den Monacor SP100/8 (Mit dem ich schon lange was bauen wollte) und den Monacor HT22/8 (Der sich sehr verstaubt im Regal fand).

    Es folgen die ersten Bilder, denn eben wurde auch gemessen (Quick & Dirty von 0-90 Grad plus Nahfeld und Impedanz).


    Falls sich Jemand wundert: Die Dustcap des HT22/8 ist ab Werk chromfarben, aber das fand ich unerträglich. Daher habe ich diese mit einem schwarten Acrylmarker gefärbt. Eine vorher/nachher Messung zeigt keine wesentliche Änderung. Das sollte also gefahrlos möglich sein ;)


    Heute Abend werde ich die ersten Messungen sichten und mal in VituixCAD laden. Und natürlich auch gerne hier posten, wenn es Jemanden interessiert. Ob es dann wirklich mit einer Weichenentwicklung weitergeht, werden die Messungen zeigen. Das Ganze soll natürlich im Kostenrahmen bleiben, da die Chassis ja wirklich günstig sind, sollte die Weiche es auch werden. Falls es auf eine Materialschlacht hinausläuft, wäre dies sicher ein Grund das Projekt zu beenden. Aber bevor wir den Teufel an die Wand malen: Schaun wir mal was wird...was wird..

  • So, dann werfe ich mal die ersten Messungen in den Raum. Diese sind unter suboptimalen Bedingungen angefertigt, da ich keine Lust hatte raus zu gehen. Daher "take it with a grain of salt"


    Hier mal der HT22/8:

    Und der SP100/8:

    Beide sind gefenstert, also alles unter 500Hz getrost ignorieren. Da der Teil aber auch wichtig ist, hier noch Nahfeld vom TT plus Nahfeld [definition='2','0']BR[/definition] Rohr (SPL angeglichen):


    Und um noch einen Eindruck zu bekommen, wie der Tiefton sich gesamt verhält, hier einmal [definition='2','0']BR[/definition] Nahfeld, TT Nahfeld und gefenstert zusammen (SPL entsprechend angepasst):

    Für mich ist die kleine Box etwas zu tief abgestimmt. Das ist nicht schlimm, sondern etwas beabsichtigt. Ich habe das [definition='2','0']BR[/definition] Rohr schnell 3D gedruckt und es durchaus länger gedruckt als berechnet. So kann ich es wunderbar kürzen, bis ich dort lande, wo ich landen möchte. Die jetzige Abstimmung zeigt sich auch im Impedanzgang vom Tieftöner:

    Was würdet ihr sagen, ohne den Cursor anzulegen? Ca. 60hz? Da werde ich versuchsweise mal einen Zentimeter vom [definition='2','0']BR[/definition] Rohr kürzen um dem kleinen noch etwas zu entlasten und etwas Oberbass zu spendieren. Schließlich reden wir hier ja von einem Mini-Regallautsprecher. Wenn der später bis 80Hz läuft, reicht mir das. Für mehr kann ich ja noch einen Sub bauen, wenn es mal wieder ein Sonntagsprojekt braucht :)

  • Auf 60Hz ist im Moment abgestimmt und das sollte in dem Gehäuse (wenn man den [definition='1','0']TSP[/definition] von Monacor glauben schenken darf) auch erreichbar sein. Möglicherweise leicht fallende Abstimmung. Dann macht der auch im Regal mehr als genug Tiefton, um damit ganz normal Musik hören zu können.

    Dass die vorstehenden Kanten an der Front nicht ideal sind, weißt du selbst. Dafür sehen die Messungen aber tatsächlich brauchbar aus. Angepeilte Trennung bei ca. 3 kHz? Vllt etwas höher?

  • Dass die vorstehenden Kanten an der Front nicht ideal sind, weißt du selbst. Dafür sehen die Messungen aber tatsächlich brauchbar aus. Angepeilte Trennung bei ca. 3 kHz? Vllt etwas höher?

    Die zurückgesetzte Schallwand hat den Grund, dass auf die späteren Gehäuse ein magnetisch gehaltener Rahmen kommt. Der wird auch noch mal Einfluss auf den Frequenzgang haben, aber der Stoff ist noch nicht hier. Also muss ich so oder so noch einmal messen und Anpassungen an der Weiche machen.

    Die ersten schnellen Versuche sagen Trennfrequenz etwas über 4khz, da kann ich die Flanke des Tieftöners ganz gut modellieren und die Spitzen des Hochtöners bei 1,9 und 2,8kHz mit einer 18db Weiche egalisieren. Tiefere Trennung geht auch, aber dann brauchts mehr Bauteile. Es kann aber noch ganz anders kommen, ich habe gerade erst angefangen zu spielen :)


    Hier übrigens noch die [definition='1','0']TSP[/definition] vom SP100/8 nach 3 Stunden wobbeln und 1 Stunde abkühlen:

    MANUFACTURER: Monacor MODEL: Sp100/8 "1"
    Fs 90.82 Hz Re 7.30 Ω Sd 54.1061 cm²
    Qms 2.90 Qes 0.88 Qts 0.68
    Cms 0.6038 mm/N Mms 5.0863 g Rms 1.00 Ωm
    Bl 4.91 N/A dBspl 85.25 VAS 2.4681 L
    Zmin 7.67 Ω L1kHz 0.32 mH L10kHz 0.21 mH
    Z1khz 8.4 Z10khZ 20.0


    MANUFACTURER: Monacor MODEL: SP100/8 "2"
    Fs 84.96 Hz Re 7.30 Ω Sd 54.1061 cm²
    Qms 2.45 Qes 0.84 Qts 0.62
    Cms 0.6703 mm/N Mms 5.2355 g Rms 1.14 Ωm
    Bl 4.93 N/A dBspl 85.04 VAS 2.7399 L
    Zmin 7.68 Ω L1kHz 0.34 mH L10kHz 0.21 mH

    Etwas abweichend vom Datenblatt, gibt aber recht ähnliche Ergebnisse in der Simulation. Da tut sich vielleicht noch was mit der Zeit.

  • Die Erfahrung zeigt, dass sich mit wobbeln nichts tut. Nur eine Momentaufnahme. Liegen die Chassis wieder für mehrere Stunden, misst man wieder die [definition='1','0']TSP[/definition] wie frisch aus dem Karton. Davon aber abgesehen verändern sich die Werte ja nur in sich konsistent. Ergo stellt sich am Ende bei der Simulation dasselbe Ergebnis ein. Vllt. Veränderungen im Pixelbereich aber nicht mehr.

    Ich bin gespannt, wie die Messungen dann mit Rahmen und Bespannung aussehen.

  • So,

    ich werde am Wochenende noch einmal ein neues Gehäuse zusammenschießen. Den SP100/8 von hinten eingebaut und den HT22/8 bündig eingelassen in der Front. Das Gitter kommt dann als reiner Aufsatz darauf (Mit Abstandshaltern und Magneten). Ich möchte sehen ob ich damit die eine oder andere Welligkeit ausmerzen kann.

    Für das jetzige Gehäuse (ohne Gitter) habe ich mal zwei Weichen simuliert, die ich auf dem Testbrett mal aufstecken würde. Das ganze ist natürlich noch in der "Early Phase" und Ziel ist es mit verhältnismäßig wenigen und/oder günstigen Bauteilen auszukommen. Linearer geht, aber es macht keinen Sinn, wenn die Bauteile mehr als die Chassis kosten. Nicht bei so einem Low Budget Projekt.


    Hohe Trennung:

    Weiche dazu:


    Tiefere Trennung

    Weiche dazu (Bypass Kondi und Wiederstand sind deaktiviert. Das wäre eine Spielerei für mehr Superhochton, falls notwendig.)


    Wie gesagt, erstmal gibt es ein alternatives Gehäuse. Vielleicht verwerfe ich dann diese Simulationen, wenn die neuen Messungen mir besser liegen. :)

  • Ui. Da ist zwischen 3 und 5 kHz aber ordentlich Energie im Raum, was der Langzeittauglichkeit im Wege stehen könnte. Genau in diesem Bereich machen sowohl HT als auch TMT unter Winkeln ordentlich Lärm. Da könnte es durchaus von Vorteil sein, die Treiber bündig einzulassen bzw. die Kante vorn zu eliminieren. So wie sich das im Moment verhält, würde ich persönlich eher nicht weiter machen, da eine wesentlich tiefere oder auch wesentlich höhere Trennung nicht sinnvoll sein dürfte. Magst du die aktuellen Messungen oder auch die neuen dann evtl mal hier als .zip anhängen?

  • Ach, noch lange kein Grund zu Aufgeben :D

    Das Bündelungsverhalten von dem TMT wirkt auf mich generell etwas komisch. Ich sehe aber verschiedene Möglichkeiten: Meine Quick & Dirty Messungen können Schuld sein, oder die Schallwand/Geometrie. Beides Sachen die in den Griff zu bekommen sind.

    Falls der TMT sich gar nicht zurecht weisen lässt, bleibt noch eine Trennung bei 2kHz, denn bis dahin hat er eine feine Staffelung unter den Winkeln. Das hieße dann aber Tausch des Hochtöners, wobei sich auch bestimmt was im Keller findet, was ab 2kHz spielt.

    Sobald ich die neuen Messungen gemacht habe, teile ich die natürlich gerne mit Euch!

  • Aufgeben? Nein. Nicht gänzlich. Ich würde es mit einer nicht zurückgesetzten Schallwand probieren. Darin dürften ein paar der Probleme begründet liegen. Wie du richtig sagst: das lässt sich in den Griff bekommen. Vor allem der HT dürfte davon profitieren. Da sowohl TMT als auch HT in demselben Bereich "rumsauen", könnte auch der TMT von einer bündig aufgesetzten SW profitieren.

  • Ich nutze zwar immer mal wieder Edge, wenn ich mir bei einem Projekt wirklich Mühe gebe, aber in dem Fall war es das "Popometer". Wie gesagt, ist das ein Sonntagsprojekt. Mein aktuelles "richtiges" Projekt ist ein Drei-Wege System mit den Textreme Chassis von SB. Da lohnt es sich dann auch die Arbeit in das ganze Simulieren zu stecken. Die Trivle landet später mal als Hintergrundbeschallung in irgendeinem Gästezimmer, oder der Werkstatt. Ich denke auch über eine Teilaktivierung nach, denn ich habe noch 4 von den Arylic Plateamps irgendwo im Schrank. Gerade drucke ich erstmal eine Frässchablone, der Sp100/8 hat wirklich einen blöden Korb und ich bin noch immer unsicher ob ich den von hinten einlasse, was beudeuten würde, dass ich eine verschraubte Rückwand bräuchte, oder von vorne. Mal schauen :S

  • donhighend

    Danke für den Hinweis mit der Serienstreuung. Ich habe insgesamt 3 Exemplare von dem HT und werde die mal gegeneinander messen und vergleichen. Messungen stelle ich dann hier ein. Insgesamt muss ich auch sagen, dass der HT sich weniger nett verhält, als ich gehofft hatte. Auch mit dem Rundstrahlverhalten bin ich mir noch nicht ganz einig. Ein einfacher Weg scheint zu sein, so hoch zu trennen, dass der HT den Energiefrequenzgang möglichst wenig versaut. Heute ist das Wetter schön und ich finde vielleicht die Zeit mal ordentliche Messungen draussen zu machen. Die "Wohnzimmermessungen" sind halt suboptimal (Siehe den Sprung zwischen 20 und 30 Grad im HT. Der ist niemals so). Hier mal das neue Gehäuse und erste Simu:



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