Über das Menü "Extras" --> "Frequenzgänge" kann man als .txt exportieren. Ist es das, was du gemeint hast?

Simulation in Vituix laden
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Auch ich habe häufig Unterschiede zwischen den einzelnen Gehäusesimulationen festgestellt. Grundsätzlich sind mir die Unterschiede egal, denn ich stimme nie nach vorgegebenen Aligns ab, sondern ich biege mir die Kurve so hin, wie ich sie haben möchte. Ich stimme ja, bis auf wenige Ausnahmefälle "Maxflat" ab, so dass der Frequenzgang möglichst lange linear Richtung Tiefbass verläuft und dann entsprechend steiler abfällt. Dennoch habe ich mich mal an dem genannten Beyma versucht und ihn mit Datenblatt [definition='1','0']TSP[/definition] durch die Programme gejagt.
Als erstes war WinISD an der Reihe:
Bei Wahl einer QB3 Abstimmung werden rund 38 Liter Volumen und ein Tuning @ 49,53 errechnet. Die Kurve schaut anders aus als deine aus WinISD, und ich habe eine Vermutung, warum das so ist.
Mit identischen [definition='1','0']TSP[/definition] schlägt VituixCAD für QB3 ein Volumen von nur 31,7 bei einem Tuning @ 51,8 Hz vor.
Der Kurvenverlauf ist natürlich bei dem geringeren Volumen anders ausgeprägt.
Verändert man nun Volumen und Tuning auf die Werte, die WinISD Errechnet, wird von VituixCAD folgender Verlauf prognostiziert:
Eine wirklich nennenswerte Veränderung ist allerdings nicht sichtbar.
Mit den identischen [definition='1','0']TSP[/definition] habe ich in AJHorn ein das von WinISD errechnete Gehäuse simuliert mit folgendem Resultat:
Diese Kurve verläuft wieder anders, ist aber imho näher an WinISD. Bei [definition='2','0']BR[/definition] Abstimmungen mit AJHorn gebe ich immer einen Bedämpfungsfaktor im Feld Beta 1 an, welchen ich über eine Formel ermittele, die der Visaton-Forenuser "Chaomaniac" vor Jahren empirisch ermittelt hat. Der Bedämpfungsfaktor errechnet sich aus (Sd vom Chassis / Sd vom Port x 70). In der Praxis hat sich das über Jahre bewährt, und stimmt sehr gut mit den BR-Simus überein, die ich mit dem [definition='26','0']MJK Sheet[/definition] vornehme. Bei letzteren fließen Gehäusegeometrie, Port- und Chassisposition in die Simu ein.
Ein Beispiel dafür zeige ich anhand der Simulation des The Box 12-280/8A, den wir während unseres vergangenen Treffens zum Bestandteil der Entwicklung eines Standlautsprechers gemacht haben:
Bei allen Simulationen wurde ein Vorwiderstand von 0,5 Ohm verwendet.
Ich vermute, dass bei den einzelnen Programmen unterschiedliches Formelwerk verwendet wird, welches die Unterschiede verursacht. So gibt es schon allein beim Hoge'schen Näherungsverfahren diverse Publikationen, die sowohl für die Ermittlung des Volumens als auch für das Tuning einen Korrekturfaktor von 0,93 berücksichtigen. In anderen Publikationen fehlt dieser Faktor.
Azrael: Hast du bei deinem in WinISD eingegebenen eigenen [definition='1','0']TSP[/definition] Satz einen Wert bei Le eingegeben? Wenn ja, müsste die Kurve nach oben hin wegen der hohen Schwingspuleninduktivität von über 2mH deutlich abfallen. Bei Vituixcad sind für die Werte z1K und z10K 15 bzw. 60 Ohm angegeben. Bei AJHorn habe ich diese übernommen, und bei WinISD habe ich den Wert 2,1mH aus dem Datenblatt für Le eingegeben. Würde deine Kurve in der Abbildung aus WinISD obenrum auch so stark abfallen, wäre sie von den anderen gezeigten Kurven vielleicht gar nicht so weit weg.
EDIT: und schwupps...
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Über das Menü "Extras" --> "Frequenzgänge" kann man als .txt exportieren. Ist es das, was du gemeint hast?
Ja, genau. Jetzt müsste ich mir AJHorn nur noch zulegen, ein Gedanke, mit dem ich gerade ausgiebig spiele....
und schwupps...
Vielen Dank für die Ausführungen. Ich bin gerade was knapp an Zeit, aber ich muss mir das alles wohl mal genauer ansehen.
Viele Grüße,
Michael
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Kimmo hat übrigens noch einen Bug gefunden - genau in Bezug auf die Simulation der Schwingspuleninduktivität.
Zitat- Fixed response calculation with 'Show effect of inductance' unchecked. Bug since 2.0.109.1 (2023-10-01).
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Und siehe da: plötzlich sieht eine QB3-Abstimmung für den 12LX60V2 wieder so aus, wie ich das für früher Versionen noch im Gedächtnis hatte:
Zur Erinnerung: so sah es aus, als ich mich veranlasst gesehen habe, mal nachzufragen:
Viele Grüße,
Michael
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Sehr gut. Eigentlich hatte ich vor, dieses Wochenende son bisschen was zu testen und Kimmo bescheid zu geben. Aber wie es oft ist: machst du keine Pläne, machen es andere für dich. Werd mir das morgen Abend mal alles in Ruhe zu Gemüte führen, aber deine Simu zeigt ohnehin schon, dass es jetzt wieder passen sollte.
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Ja, du hast recht, diese Checkbox habe ich übersehen. WinISD hat dieses Feature übrigens auch. Hier mal die QB3-Simulation des 12LX60V2 in zweifacher Ausführung einmal mit und einmal ohne Berücksichtigung der Schwingspuleninduktivität:
Wegen des Mitteltöners muss ich den Tieftöner bis fast 0,5 kHz betreiben. Wenn ich später Zeit habe, schaue ich mal, ob der Abfall ab so 200 Hz den Bafflestep vielleicht gerade so kompensiert.
Wirkt sich LE wirklich so stark aus?
Viele Grüße,
Michael
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Ja, Le sollte man berücksichtigen. Schade ist, dass dein Beyma eine wirklich sehr hohe Induktivität mitbringt, die zu dem schnellen Abfall führt. Ich hatte das mal bei der Konstruktion der Düvel, die ich im Rahmen des Teufel Wettbewerbs von einigen Jahren gebaut habe. Die Details suche ich gerne mal raus, wenn ich später am PC bin.
In der Praxis kann man das meist gut kompensieren, wenn man den Effekt des Baffle Step nutzt und im Bereich des Oberbasses einen etwas stärkeren Sauger einsetzt. Dabei sinkt der Bezugspegel zwar ein wenig, was aber weniger schlimm ist, als eine Fehlanstimmung in den Bereich.
EDIT: Leider habe ich von den damaligen Messungen keine mehr, die das Problem abbildet.
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